Vor 500 Jahren, im Oktober 1524, führte die Kirchengemeinde in Coburg eine neue Gottesdienstordnung gemäß der Wittenberger Reformation ein. Johann der Beständige, Kurfürst von Sachsen, hatte zuvor seine Zustimmung gegeben. Damit trat die Reformation in Coburg in ein neues Stadium ein. Hierbei wurde die bisherige Heilige Messe der katholischen Kirche in die Form des evangelischen Gottesdienstes überführt.
Die Ausstellung „Die Messe ist gelesen“ veranschaulicht anhand ausgewählter Objekte in einem ersten Abschnitt die Inhalte der römischen Liturgie. Anschließend werden Martin Luthers kritische Auseinandersetzung mit der römischen Messe und ihrem Abendmahlsverständnis sowie die neuen Kirchenzeremonien mit der Einführung der deutschen Sprache in den Gottesdienst und der Feier des Abendmahls „unter beiderlei Gestalt“ (Brot und Wein) dargestellt. Diese Änderungen bildeten die Grundlage für die neue Coburger Gottesdienstordnung von 1524.
Neben mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften, Inkunabeln und historischen Drucken aus den Beständen der LB Coburg werden auch liturgische Gerätschaften und Archivalien gezeigt, die von den Kunstsammlungen der Veste Coburg und dem Staatsarchiv Coburg als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden.