Die Extremadura liegt südwestlich von Madrid und erstreckt sich bis an die portugiesische Grenze. Sie ist eine immer noch relativ wenig bereiste Region. Strenggenommen ist dieser Landstrich das Ergebnis einer historischen Umwelttragödie. Vor 2000 Jahren haben zuerst die Römer für ihr Imperium und ihre Kriege den Wald abgeholzt. Dann sorgten über Jahrhunderte Erosion und Überweidung für ein steppenähnliches Ergebnis. Ähnlich, weil echte Steppe allein durch den Mangel an Niederschlägen entsteht.
Die Extremadura zählt dank der traditionellen, naturschonenden Bewirtschaftung heute zu den Lebensräumen Europas mit der höchsten Biodiversität, also der größten Anzahl an Pflanzen- und Tierarten. Durch die Wirtschaftsform der Dehesa, das sind Stein- und Korkeichenwälder mit extensiver Beweidung durch Kampfstiere und Iberische Schweine, kommt es nicht mehr zur natürlichen Bewaldung. Dafür sind die lichten Eichenwälder Brutgebiet zahlreicher seltener Vogelarten und Überwinterungsgebiet von mehr als 50.000 Kranichen aus Mittel- und Nordeuropa.
Dr. Christoph Unger vom Naturkundemuseum Erfurt hat die Extremadura intensiv bereist.