1. Etappe: Von Hörschel nach Ascherbrück/ Ruhla:
Der Rennsteig beginnt am Werraufer in Hörschel. Hier, so ist es Brauch, solltest du einen Kieselstein mitnehmen, den du am Ende deiner Tour in die Saale wirfst. Die erste Etappe führt dich rund 19 Kilometer fast stetig bergauf. Am Großen Eichelberg (310 m ü. NN) bietet sich ein schöner Blick auf die Wartburg, bevor du den Vachaer Stein passierst. Der Obelisk und Wegweiser erinnert an einen alten Passübergang, den schon Napoleon benutzte. Weiter geht es auf überwiegend gut begehbaren Wegen zum Ziel nach Ascherbrück, das leicht zu finden ist, denn die Tour ist durchgängig mit einem weißen "R" gekennzeichnet.
Wusstest du schon? Die eigentliche Bedeutung des Namens Rennsteig ist "sich schnell bewegen". Ursprünglich war er ein alter Handelsweg, der wichtige Städte und Orte miteinander verband, auf dem vor allem eilige Boten unterwegs waren.
2. Etappe: Von Ascherbrück/ Ruhla bis Ebertwiese:
Die zweite Etappe führt dich auf rund 20 km von Ascherbrück zum Spießberghaus bei Friedrichroda. Hier sind Kondition und Trittsicherheit gefragt, denn am Großen Inselsberg erreicht der Rennsteig mit 916 m über dem Meeresspiegel seinen zweithöchsten Punkt. Der Gipfel entschädigt dich aber für den anstrengenden Aufstieg mit einem atemberaubenden Fernblick. Bergab geht es dann in Richtung Possenröder Kreuz. Hier laden Ruhebänke und eine Schutzhütte zu einer Pause ein. Bald darauf erreichst du dein Ziel an den Bergwiesen des Thüringer Waldes.
3. Etappe: Von der Ebertwiese bis zum Grenzadler:
Im Gegensatz zu den ersten zwei Etappen ist die dritte eine wahre Erholung für müde Wanderbeine. Vom Spießberghaus wanderst du auf leicht begehbaren Wegen rund 23 Kilometer bis zum Grenzadler. Eine kurze Rast lohnt sich am Aussichtsturm auf dem Krämerod. Erklimmst du die Plattform, ist dir ein toller Ausblick über den Thüringer Wald garantiert, bevor du den Grenzadler, der eine frühere Grenze markierte, erreichst.
Tipp für Sportbegeisterte: Vom Grenzadler aus lohnt sich ein kurzer Abstecher zu den Skisprung-Schanzen am Rennsteig im Kanzlersgrund oder zur Rennrodelbahn.
4. Etappe: Vom Grenzadler bis Allzunah
Auf der vierten Etappe geht es vom Grenzadler nach Allzunah. Auf den rund 23 Kilometern kommst du an der höchsten Erhebung des Thüringer Waldes, dem Großen Beerberg mit 983 m ü. NN, vorbei.
Kurz nach dem Start wartet bereits das erste Highlight auf dich: der Rennsteiggarten. Er beherbergt etwa 4.000 Gebirgspflanzen aus aller Welt und ist wirklich einen Besuch wert. Bei Plänckners Aussicht (973 m ü. NN) stehst du dann auf dem höchsten Punkt des gesamten Rennsteiges. Genieße den Panoramablick!
Weiter geht es zu einem Denkmal, das dem Erfinder des "Rennsteigliedes" gewidmet ist: Herbert Roth. Noch ein kurzer Abstecher zum Bunkermuseum Frauenwald und du bist am Ziel in Allzunah angekommen.
5. Etappe: Von Allzunah nach Friedrichshöhe
Von Allzunah nach Friedrichshöhe (rund 24 Kilometer) wechselt der Rennsteig vom Kamm des Thüringer Waldes auf den des Thüringer Schiefergebirges. Du wanderst auf der fünften Etappe an den „Dreiherrensteinen“ vorbei, die davon zeugen, dass der Rennsteig nicht nur ein Höhenweg ist, sondern auch Grenzlinie war. Danach überquerst du den Mittelpunkt des Wanderweges.
Unmittelbar hinter Masserberg lohnt es sich, die Stufen der Rennsteigwarte hinaufzusteigen. Der Aussichtsturm bietet einen fantastischen Blick über die Region. Bei gutem Wetter kannst du jetzt schon das Ziel Friedrichshöhe in der Ferne entdecken.
6. Etappe: Von Friedrichshöhe nach Spechtsbrunn
Auf gut begehbaren Wegen läufst du auf der sechsten Etappe rund 22 Kilometer von Friedrichshöhe in Richtung Spechtsbrunn. Bevor du den Startpunkt verlässt, solltest du die Ausstellung des Naturparks Thüringer Wald im ehemaligen Schulgebäude besuchen. Nach etwa drei Kilometern erreichst du dann den Dreistromstein. Das Besondere dieses Denkmals ist, dass das Regenwasser hier gleich drei verschiedenen Flüssen zufließt - der Elbe, dem Main und dem Rhein. Nach Neuhaus am Rennweg, der höchstgelegendsten Stadt Thüringens, ist Spechtsbrunn nicht mehr weit.
Tipp: Ein Blick in die barocke Dorfkirche von Spechtsbrunn aus dem Jahr 1747 lohnt sich.
7. Etappe: Von Spechtsbrunn nach Brennersgrün
Auf der siebten Etappe von Spechtsbrunn nach Brennersgrün geht es auf rund 20 gut zu bewältigen Kilometern über einen der bedeutendsten Passübergänge des Thüringer Waldes, die „Kalte Küche“. Hier triffst du u.a. auf den Kurfürstenstein, den ältesten und zugleich schönsten Wappenstein des Rennsteigs, und passierst die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern. Kurz vor dem Etappenziel Brennersgrün befindet sich noch die Miniaturwelt Mooshäuschen einer örtlichen Landschaftsgärtnerin, die wirklich zauberhaft ist.
8. Etappe: Von Brennersgrün nach Blankenstein
on Brennersgrün aus führen dich leicht begehbare Wege auf etwa 21 Kilometern zum Ziel des Rennsteiges nach Blankenstein.
Mit der achten und letzten Etappe überquerst du zweimal die ehemalige innerdeutsche Grenze. Der offizielle Endpunkt der Wanderung ist die Selbitzbrücke, wo die Selbitz in die Saale mündet. Vergiss nicht, deinen Stein aus der Werra den Fluten zu übergeben. So werden dir die erlebnisreichen Tage auf dem Rennsteig in Erinnerung bleiben und dich das Glück bis nach Hause begleiten, sagt der Brauch.