Entlang des Lutherweges steigen Sie hinab ins Werratal und besuchen Eisfeld, einen wichtigen Ort der Reformation. Hier kam Luther auf seiner Romreise hindurch, zudem war der Komponist und Buchdrucker Goerg Rhau hier zu Hause.
Von den Höhen des Thüringer Waldes verläuft der Weg über Sachsenbrunn nach Eisfeld. Sowohl das Schloss als auch der Otto-Ludwig-Garten sind einen Besuch wert. Bestandspläne aus dem Jahre 1680 weisen aus, dass das Schloss für einen zeitweiligen Aufenthalt der Gothaischen Herrschaft bestimmt war, zu deren Territorium Stadt und Amt Eisfeld zählten. Das heute als Museum genutzte Gebäude zeigt neben zahlreichen Dokumenten aus der Geschichte der Stadt Eisfeld und umfangreichen Zeugnissen der Regionalgeschichte eine der größten Sammlungen zur Historie des Thüringer Porzellans von 1760 bis in die Gegenwart.
Vom Schloss führt der Weg über das Obere Tor zum "Otto-Ludwig-Garten" mit Dichtergedenkstätte im spätklassizistischen Gartenhaus und der Freilichtbühne. Das 1814 erbaute Sommerhaus der Familie Ludwig beherbergt heute Sammlungsbestände zum Leben und Werk des 1813 in Eisfeld geborenen Dichters und Musikers Otto Ludwig, der den Satz: "Wer den Himmel nicht in sich selber trägt, sucht ihn vergebens im ganzen Weltall" geschrieben hat.
Ein Sohn der Stadt, Georg Rhau (auch Rhaw), ist als einer der Komponisten und Buchdrucker der Reformation bekannt. Seine Musikdrucke gehören zu den bedeutendsten musikalischen Publikationen der Reformation. Er war 1518 - 1520 Thomaskantor in Leipzig, sowie Schulmeister in Eisleben und Hildburghausen.
Auf seiner Pilgerfahrt von Erfurt nach Rom kommt Martin Luther 1510 entlang der Hohen Straße durch Eisfeld und besucht die Dreifaltigkeitskirche und das Pfarrhaus. Auch auf seiner Rückreise 1511 nutzt er die Strecke von Erfurt über Frauenwald und Eisfeld. Auf dem Weg zum Verhör nach Augsburg beginnt Luther am 30. September 1518 seine Reise über Gehren, Heubach und Eisfeld.
Bereits 1525 führt Dr. Nikolaus Kindt, der 23 Jahre in Eisfeld wirkt, die Reformation ein.
Justus Jonas, einer der engsten Mitstreiter Luthers, der als Jurist, Humanist, Kirchenlieddichter, lutherischer Theologe und Reformator tätig ist, wird vor allem durch Übersetzungen von Luther und Philipp Melanchthon bekannt. Im August 1553 übernimmt er als Pfarrer und Superintendent die Führung der gesamten Coburger Kirche. Nach dem Tod Martin Luthers verfolgt er konsequent die Konfessionalisierung in Hildesheim, Coburg, Regensburg und Eisfeld. Noch in hohem Alter und bereits stark gesundheitlich eingeschränkt, versucht er, das verfallene Kirchen- und Schulwesen des Landes zu erneuern. Dazu richtet er ein Konsistorium nach dem Vorbild des von ihm geschaffenen in Wittenberg ein. Sein Andenken in Eisfeld ehrt ein Epitaph, das ihn und Nikolaus Kind betend zeigt. Die letzte Ruhestätte von Justus Jonas befindet sich in der Gottesackerkirche auf dem "Alten Friedhof".